Sonntag, 14. Juni 2009

Stalking – Wenn Bewunderung zur Besessenheit wird

Stalking ist das ständige Belästigen oder Bedrohen einer anderen Person durch z.B. Verfolgen, Telefonanrufe (Telefonterror), Droh-SMS und -mails (Cyberstalking), Überwachen und Ausspionieren der Zielperson. Das Wort entstammt der englischen Jagdsprache und kann mit "anschleichen" oder "anpirschen" übersetzt werden.

Stalker handeln auch etwa wie Jäger und fühlen sich auch so. Wie Jäger gehen sie in drei entscheidenden Phasen vor. In der ersten Phase kundschaften sie ihre Beute aus; in der zweiten Phase isolieren sie ihre Beute von der schützenden Herde (Gruppe, Umfeld) und in der dritten Phase bringen sie ihre Beute zur Strecke. Stalker scheuen auch nicht vor langfristigen “Jagden” zurück, denn es bringt mehr “Ehre”, eine Beute erlegt zu haben, die sich zwar kräftig gewehrt hat, dies ihm aber nichts genutzt hat. Je stärker die Beute, desto größer der Sieg und das Gefühl der eigenen Macht über die Beute, die schon mal zur fixen Idee werden kann.
Das Thema „Stalking“ wurde in den letzten Jahren immer schlimmer. In Köln zum Beispiel suchen jeden zweiten Tag Leute bei der Polizei Hilfe, weil sie von einem Menschen verfolgt oder tyrannisiert werden. Das schlimme bei Stalkern ist, dass diese oftmals die Liebe mit dem Terror verwechseln. Bezogen auf Österreich ist Oberösterreich das Bundesland mit der Größen Stalking Rate.
Oftmals ist es nicht nur so, dass diese „Besessenen“ denjenigen über das Telefon oder Internet tyrannisieren, sondern manchmal geht es soweit, dass sie diese Person bis nach Hause hin verfolgen und ihnen Todesdrohungen aussprechen. Doch woher kommt eigentlich diese Art von der Besessenheit? Die größte Anzahl der Stalker sind verlassene Partner, die dies einfach nicht einsehen können, dass sie verlassen worden sind und es nicht aushalten können ihre verflossene Liebe mit jemandem anderen zu sehen.
Diese Leute wissen nicht wo ihre Grenze sind und dass sie derjenigen Person einfach nur schaden und dass es oftmals sogar, wie in dem folgenden Beispiel, soweit kommen kann:
„Die Morddrohungen kamen per SMS. Wenn Anne Breuer (Name geändert) auf ihr Handydisplay sah, las sie Nachrichten wie diese: „Ich mach dich fertig! Ich bring dich um!“ Wochenlang dauerte der Psychoterror. Der verschmähte Liebhaber denunzierte die Kölnerin auf ihrer Arbeitsstelle, trat ihr vergangenes Wochenende sogar die Wohnungstür ein. Am Dienstag schließlich vertraute sich Anne Breuer der Polizei an und stellte Strafanzeige gegen ihren Peiniger. Noch während die Beamten die 32-Jährige am Mittag auf der Wache befragten, erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Ein Rettungswagen brachte die völlig verängstigte Frau ins Krankenhaus.“
Meistens sind die Opfer Frauen und die Stalker wollen damit eine gewisse Macht über diejenige Person demonstrieren gegen die diese nichts machen kann. Zwar sind die Drohungen fast immer nicht konkret doch damit soll einfach Angst bei dem Opfer erzeugt werden. Doch nicht nur Frauen werden bredroht, denn immer mehr werden es auch Männer die zu den Opfern werden. „Dann geht es häufig um Fälle, bei denen man sich im Büro oder in der Disco kennen gelernt hat und die Frau den Mann anschließend permanent mit E-Mails oder Telefonanrufen belästigt.“
Doch das schlimme an dem Ganzen ist, dass die Polizei erst einschreiten kann, wenn der Stalker dem Opfer Gewalt angetan hat. Für das Psychospiel können sie in den meisten Fällen nichts dagegen tun was wirklich das schlimme daran ist. Heutzutage wird es den Stalkern aber auch durch die neuen Medien wie Internet ziemlich einfach gemacht etwas über andere Leute in Erfahrung zu bringen. Während sie früher noch stundenlang den Opfern folgen, sie fotografieren und anrufen mussten, reicht heute meist ein Klick und man hat schon einige Informationen über diese Person. Deshalb kann man sich am Besten schützen, wenn man im Internet so wenig wie möglich über sich selbst und private Dinge angibt oder wenn dann diese nur für Freunde sichtbar macht.

Stalking (Nachstellung § 238 Strafgesetzbuch) kann mit Gefängnis bis zu fünf Jahren bestraft werden. Führt die Nachstellung zum Tod der Zielperson, können auch zehn Jahre daraus werden. Wir haben also keinen Lausbubenstreich vor uns, sondern ein handfestes und schweres Verbrechen besonders menschenverachtender Natur.

Quellen:
Vgl. http://www.definero.de/Lexikon/Stalking
http://nowa2000.de/2008/10/die-wege-der-stalker/
http://www.ksta.de/html/artikel/1147325614547.shtml

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